Wann hast du das letzte Mal gespürt, dass du dich selbst im Stich gelassen hast?
– Und was genau war da los?
Es ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Vielleicht, weil sie genau dorthin zielt, wo es weh tut. Weil sie uns mit einem Moment konfrontiert, in dem wir uns selbst nicht treu waren. Nicht an unserer Seite standen. Uns selbst verlassen haben.
Und genau deshalb ist sie so wertvoll.
Diese leisen Momente
Vielleicht war es eine kleine Entscheidung, die niemand bemerkt hat – außer dir.
Du hast dich überreden lassen, obwohl du innerlich gespürt hast: Das ist nicht richtig für mich.
Oder du bist geblieben, obwohl du gehen wolltest. Hast geschwiegen, obwohl du etwas sagen wolltest. Hast gelächelt, obwohl dir zum Weinen war.
Manchmal verraten wir uns nicht laut, sondern ganz leise.
Wir tun es aus Gewohnheit, aus Angst, aus dem Wunsch nach Harmonie oder Anerkennung.
Doch tief in uns bleibt ein Echo: Ich habe mich selbst übergangen.
Warum es wichtig ist, das zu erkennen
Sich selbst im Stich zu lassen bedeutet, sich von der eigenen inneren Wahrheit zu entfernen.
Es bedeutet, Bedürfnisse zu ignorieren, Grenzen zu missachten oder Gefühle zu verdrängen – um nach außen zu funktionieren.
Doch auf Dauer kostet es uns Kraft, Lebendigkeit und Selbstvertrauen.
Denn jedes Mal, wenn wir uns selbst nicht ernst nehmen, wächst innerlich ein leiser Schmerz.
Der Schmerz, sich selbst fremd geworden zu sein.
Der Weg zurück zu dir
Der erste Schritt beginnt mit Ehrlichkeit.
Nicht mit Schuld oder Scham – sondern mit liebevoller Klarheit:
Was war da los?
Wovor wolltest du dich schützen?
Was hättest du gebraucht?
Indem du dir diese Fragen stellst, öffnest du einen Raum der Selbstvergebung.
Du anerkennst, dass du damals dein Bestes gegeben hast – mit dem, was du wusstest und konntest.
Und gleichzeitig darfst du heute anders wählen.
Du darfst neu beginnen.
Dich neu an deine Seite stellen.
Dich selbst mit Mitgefühl und Achtsamkeit betrachten.
Denn genau darin liegt der Wendepunkt: Wenn du dir selbst wieder zuhörst. Und vertraust.
Einladung zur Reflexion
Ich lade dich ein, heute einmal still zu werden und dich zu fragen:
Wann war dieser Moment?
Wie hat er sich angefühlt?
Und was möchtest du dir heute versprechen?
Vielleicht ist es nur ein leiser Entschluss. Aber oft beginnen große Veränderungen mit einem stillen, ehrlichen „Ja“ zu dir selbst.


