Wo Licht ist, ist auch Schatten
Du lebst in einer Welt voller Gegensätze. Oben und unten, hell und dunkel, Sonne und Schatten, Freude und Traurigkeit – sie gehören zusammen. Ohne das eine gäbe es das andere nicht. Und obwohl wir diesen Begriffen oft eine Wertung geben, sind sie an sich neutral. Es sind wir, die ihnen eine Bedeutung verleihen.
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass wir das Helle oft als angenehm empfinden, das Dunkle dagegen als belastend. Aber was wäre, wenn Dunkelheit – oder, wie Veit Lindau sie nennt, der Schatten – nicht nur negativ wäre? Was, wenn diese dunklen Gefühle, die wir manchmal so fürchten, auch etwas Wertvolles in sich tragen würden?
Der Schatten in deiner Gefühlswelt
Auch in deinem Inneren gibt es diese Gegensätze: Liebe und Hass, Freude und Traurigkeit, Entspannung und Aufregung. Zu jedem “hellen” Gefühl gehört ein “dunkles”. Doch was tun wir oft? Wir versuchen, die dunklen Gefühle wegzuschieben. Sie machen uns Angst, fühlen sich unangenehm an.
Vielleicht erkennst du dich darin wieder? Stell dir vor, du gehst nachts durch den Wald. Die Äste der Bäume werfen Schatten, die Formen und Figuren bilden. Deine Fantasie malt dir unheimliche Bilder. Dein Herz klopft schneller, und du möchtest am liebsten weglaufen.
Doch Schatten können auch etwas anderes bedeuten. Sie können Schutz bieten – wie ein Schattenspender an einem heißen Sommertag. Hast du schon einmal ein Kind beobachtet, das im Sommer mit seinem Schatten spielt? Es versucht, ihn zu fangen oder ihm zu entkommen, und entdeckt dabei voller Staunen, dass er ein Teil von ihm ist.
Was wäre, wenn du diese kindliche Neugier und Unbefangenheit wiederfinden könntest? Wenn du dich deinen Gefühlen genauso spielerisch und offen nähern könntest?
Deine dunklen Gefühle – eine Einladung
Dunkle Gefühle sind oft wie ungeladene Gäste, die anklopfen und wahrgenommen werden wollen. Verlust, Wut, Angst, Schuld, Trauer – vielleicht kennst du diese Gefühle. Vielleicht versuchst du, sie wegzuschieben, weil sie schmerzen oder bedrohlich wirken. Aber was wäre, wenn du sie nicht länger verdrängen, sondern willkommen heißen würdest?
Stell dir vor:
- Deine Gefühle sind wie Gäste, die dir etwas mitteilen möchten. Was, wenn du ihnen zuhörst?
- Was, wenn deine Wut oder deine Angst dir wertvolle Hinweise darauf geben, was in deinem Leben wirklich wichtig ist?
- Was, wenn deine Trauer dir zeigt, was du tief in dir liebst und vermisst?
Diese dunklen Gefühle sind ein Teil von dir, genauso wie dein Schatten ein Teil deines Körpers ist. Du kannst sie nicht abtrennen, aber du kannst lernen, sie zu verstehen – und sogar, sie zu schätzen.
Was möglich wäre
Wenn du aufhörst, vor deinen Schatten davonzulaufen, wenn du dich ihnen neugierig näherst, können sie zu etwas Wertvollem werden. Sie können dir zeigen, was dir wirklich fehlt, was du verändern möchtest, was dich stärker macht.
Die Reise zu deinen Schatten mag sich zunächst beängstigend anfühlen, aber sie kann dir ungeahnte Freiheit schenken. Indem du die Dunkelheit in dir annimmst, kannst du mehr Licht in dein Leben bringen – und damit auch in das Leben der Menschen um dich herum.
Bist du bereit?
Was macht das Wort “Schatten” mit dir? Spürst du etwas, das in dir anklingt? Vielleicht eine Ahnung, dass es an der Zeit ist, hinzusehen, zuzuhören und anzunehmen, was in dir ruht?
Wenn du dich auf diesen Weg begeben möchtest, musst du es nicht allein tun. Ich begleite dich gerne, Schritt für Schritt, sanft und achtsam. Gemeinsam können wir herausfinden, was deine Schatten dir sagen möchten – und wie sie dir helfen können, ein Leben voller Lebendigkeit und Balance zu führen.
Melde dich gern bei mir. Deine Schatten warten darauf, von dir gesehen zu werden – und sie sind vielleicht viel weniger unheimlich, als du denkst.